Donnerstag, 3. Mai 2012

Paragraphen-Reiterei

'Von der Wiege bis zur Bahre, Formulare, Formulare', der Satz ist bekannt, die Deutschen sind Weltmeister, wenn es um die Schaffung neuer Regularien geht. Rechtsanwälte und Steuerberater können einem diesbezüglich leid zu tun, sie müssen sich ständig mit neuen Gesetzen auseinandersetzen. Längst sind die Sportverbände ins Boot gesprungen, um ihren Spielbetrieb mit Ordnungen zu regeln, jedoch vielfach an der Basis vorbei. Wer auf der Homepage des BSV mal reinschaut, der kann im Frame 'Ordnungen' sich durch das Paragraphen-Labyrinth von Turnier-, Verfahrens-, Ehren-, Finanz-, Geschäfts-, Internet-, Datenschutzordnung und gar einer Anti-Doping-Ordnung klicken.



Doch immer mehr Spieler und Vereinsvorsitzende im Schachbezirk Mittelbaden stellen sich die berechtigte Frage, ob dies alles sein muss."Man muss höllisch aufpassen, dass man keine Fehler macht, sonst droht Partieverlust oder ein Bußgeld oder was weiß ich", sagt Lichtentals derzeitiger 2. Vorsitzender Ferdinand Bäuerle. "Wir spielen ja nicht in der Bundes- oder Oberliga, sondern in der Bezirksklasse oder in den Kreisklassen, also im Amateurbereich, und da müssen einem nicht soviele Steine in den Weg gelegt werden", konstatiert ein Spieler eines befreundeten Vereins. "Wollen wir künftig wie im Bundestag nur noch gelernte Juristen im Vereinsvorstand haben?", fragt sich mit Recht der SFL-Blogmaster, der mit diesem Beitrag eine Diskussion hierüber anstoßen will. Pro- und Contra-Meinungen nimmt er gerne per Mail entgegen.



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