Vergangene
Saison stieg bekanntlich die erste Mannschaft der Schachfreunde Lichtental aus
der Landesliga Süd 1 ab. Die Folge: Gleich fünf gute Spieler wechselten zu
anderen Vereinen. „Wir haben dies vor einem halben Jahr bedauert und bedauern
dies noch heute, da ich denke, dass wieder beste Chancen gehabt hätten den
Wiederaufstieg zu schaffen“, so SFL-Team-Captain Ferdinand Bäuerle. Hans Wiechert,
Richard Huszar, Dr. Hermann Rückleben, Gyula Sviker und Oliver Kertesz seien
außerdem stets zuverlässige Spieler gewesen, die ihr Bestes für den
Baden-Badener Multi-Kulti-Club gegeben hätten.
Blickt
man in die Statistik des Badischen Schachverbandes bezüglich Spieleranmeldungen
und Spielerabmeldungen, fällt auf, dass ein relativ geringer Prozentsatz den
Verein wechselt. Die Gründe sich einem neuen Verein anzuschließen sind
vielfältig, beispielsweise die Möglichkeit eine Klasse höher spielen zu können
oder bedingt durch Wohnungsstandortwechsel sich einen näher gelegenen Verein zu
suchen. Manche können auch Verlockungen anderen Clubs nicht wiederstehen.
„In
meiner 45jährigen ‚Schachkarriere‘ habe ich auch schon fünf Stationen hinter
mir“, gesteht Lichtentals 1. Vorsitzender, der anfangs für den Schachclub
Pforzheim, dann für den SC Ersingen und später für die Vimbis, den SC
Durmersheim und Slavia Karlsruhe ans Brett ging. Man müsse manchmal halt im
Leben neue Weichen stellen bis man am Ziel ist, wie er, der nun seit sieben
Jahren bei den Schachfreunden Lichtental sein Zuhause gefunden hat und dort bis
zum letzten Zug bleiben will.
Ehrgeizige
Ziele hingegen haben noch Richard Huszar und Hans Wiechert. Während der
25jährige Ungar wohl mit dem SC Ötigheim kommende Saison in die Verbandsliga
Süd aufsteigt – es sei denn man leistet sich nochmals ein Risikospiel wie
aktuell gegen die Vimbis – hofft FM Wiechert mit der SGR Kuppenheim
längerfristig mal wieder Oberligaluft zu schnuppern. Oliver Kertesz scheint sich
beim SC Iffezheim wohlzufühlen, da die Renndörfler neben einem schönen
Spiellokal auch regelmäßige Vereinsabende anbieten. Tja, und Hermann Rückleben
schätzt es einen Club in der Nähe seiner in Gernsbach wohnenden Lebensgefährtin
zu haben. Keinem neuen Verein hat sich Gyula Sviker angeschlossen, der einfach
mal eine Pause machen will.
Besonders
herb in den letzten zwei Jahren sei der Wechsel von Andrej Sokerin gewesen, der
in der Saison 2015/2016 maßgeblichen Anteil hatte, dass die Kurstädter
Vizemeister in der Landesliga wurden. Man erinnert sich am Brahmsplatz aber
auch gerne an Martin Faust, Rolf Hoppenworth sowie den Ungarn Gabor Foragasi,
die damals (ab 2012) für den Aufschwung eines der kleinsten Schachvereine
Deutschlands sorgten.
„So
paradox es klingen mag, bekanntlich haben manche Dinge auch eine gute Seite“,
so die SFL-Vorstandschaft. Zum einen in
finanzieller Hinsicht mit Blick auf die geringere Beitragszahlung an der BSV,
zum anderen durch nur noch eine Mannschaft stets vollzählig antreten zu können
und man sich Überlegungen in Bezug auf Rotation zwischen zwei Teams ersparen
kann. Verbessert habe sich zudem die Einsatzbereitschaft der Akteure, so konnte
man erstmals seit Jahren drei Verbandsrundenspiele mit nur 11 Spieler bestreiten
statt wie in zurückliegenden Saisons eine vermeintliche ‚Wundertüte‘ auspacken
zu müssen. Man sei auf einem guten Weg der Konsolidierung, gibt sich der
SFL-Team-Captain abschließend zuversichtlich.
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