Ein
Nachruf
Gestern
erreichte mich die schmerzliche Nachricht, dass unser Schachfreund Dr. Hermann
Rückleben am vergangenen Dienstag (5. Juni) nach einem Badeunfall, den er zwei Tage zuvor erlitt, verstarb. Es fällt mir schwer den Verlust eines lieben
und lebensfrohen Menschen in Worte zu fassen.
Vor zwei
Wochen noch, hatten wir gemeinsam am Senioren-Blitzturnier im Schachkeller von
Dr. Mostafa Muschtaki teilgenommen und uns in einer umkämpften Partie dann auf
Remis geeinigt. Ja, so war er, Hermann rauchte nicht so schnell die
Friedenspfeife mit seinem Gegner, selbst als Vereinskamerad nicht. Er war ein
Kämpfer durch und durch, stellte sich aber stets in die Dienste der Mannschaft.
Ich erinnere mich gerne an Verbandsspiele, die er für die Schachfreunde
Lichtental bestritt und mich als Team-Captain mit den Worten „Ferdinand, das
Endspiel gewinne ich noch“ beruhigte. Und er hatte häufig Recht behalten. Dr. Hermann
Rückleben hatte einen großen Anteil daran,
dass der vor 8 Jahren noch kleinste Schachverein Deutschlands einen Höhenflug
bis in die Landesliga startete.
Der Schachkeller von Mostafa Muschtaki war Dr. Rücklebens sein zweites Zuhause.
Doch es
war nicht nur der Kampfgeist was ich an ihm schätzte, auch seine
Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, seine stete Einsatzbereitschaft und dass er bei
einer Niederlage selbstkritisch mit sich war. So ging er neben den
Verbandsspielen auch bei Pokal-, Blitz- und Senioren-Mannschaftskämpfen mit
Elan für die Lichtentaler Schachfreunde und anderen Vereinen ans Brett, am
liebsten mit den schwarzen Steinen.
Es
tröstet mich nach seinem plötzlichen Tod ein wenig darüber hinweg, dass er in
seinem Ruhestand viel Freude auf Reisen in ferne Länder hatte. Vor einem halben
Jahr hatte er noch mit seiner netten Lebensgefährtin eine Kreuzfahrt in die
Karibik unternommen und war hellauf begeistert von den Eindrücken. Viel Freude
hatte Hermann zudem mit seinem zweiten Hobby, dem Golfspielen.
Für mich
war Hermann immer ein großer, starker Mann, nicht nur im wahrsten Sinne des
Wortes, sondern auch im Hinblick auf Kameradschaft. Vielleicht auch von seiner
norddeutschen Herkunft her, hat er mich irgendwie immer an Hans Albers
erinnert. Unseren Seebären habe ich ihn betitelt. Mit ihm ging nun ein Kapitän
von Bord, den die Schachwelt vermissen wird.
Du wirst
im Himmel auf Deine Schachfreunde runterblicken, wir blicken zu Dir auf.
Du
Seebär wirst uns unvergesslich bleiben!
In
Memoriam
Ferdinand
Bäuerle
1.
Vorsitzender der Schachfreunde Lichtental
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